Der Einsatz von Mobilställen in der Legehennenhaltung stellt eine tier- und umweltgerechte Alternative zu herkömmlichen, stationären Stallsystemen dar und erfreut sich einer wachsenden Beliebtheit. Allerdings bestehen bei dieser Haltungsform derzeit noch einige Unsicherheiten bei der Umsetzung der gesetzlich vorgeschriebenen Hygienemaßnahmen. Zusätzlich fehlen in der Praxis Handlungsempfehlungen in Bezug auf die vorbeugende Absicherung der Mobilställe gegen einen Erregereintrag sowie auf die gesetzlich vorgeschriebenen Maßnahmen im konkreten und akuten Tierseuchenfall.
Ziel dieses Projektes ist es, ein Hygienekonzept bestehend aus einem modifizierten Mobilstall, beziehungsweise Elementen zur Nachrüstung von bereits vorhandenen Ställen, und einem Managementpaket mit Fokus auf allgemeinen und speziellen Hygienemaßnahmen zu entwickeln. Hierzu erfolgen an den zwei Versuchsstandorten der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover und der Hochschule Osnabrück Erhebungen zur Tiergesundheit, zum Tierverhalten, zur Tier- und Umwelthygiene sowie der Praktikabilität im Arbeitseinsatz. Weiterhin werden bei einer simulierten Aufstallung, wie sie im Falle eines Ausbruchs der Geflügelpest amtlich angeordnet werden kann, Handlungsempfehlungen zur Verbesserung des Tierwohls während der Aufstallung evaluiert. Bereits während des Projektes wird das Konzept bewertet und weiterentwickelt, um ein nachhaltiges, gesetzeskonformes Hygienemanagement unter besonderer Berücksichtigung des Tier- und Umweltschutzes, der Praktikabilität und Wirtschaftlichkeit zu erarbeiten und in der Praxis zu etablieren.