In Laborversuchen (Overmeyer et al. 2020) konnte gezeigt werde, dass die Lagerungsbedingungen und die -dauer einen deutlichen Einfluss auf die Pufferkapazität der Gülle haben. Daher wird für die Phosphor-Fällung eine Alkalisierung in einem sehr frühen Stadium empfohlen, um den Basenverbrauch zu minimieren. Um aber möglichst viel NH3-Stickstoff durch Strippung aus der Gülle zu entfernen, sollte die Alkalisierung erst dann erfolgen, wenn der Harnstoff vollständig abgebaut wurde, auch wenn dies den Verbrauch von Basen deutlich erhöht. Für einen stabilen und hohen Gülle pH ist eine vorgeschaltete Gülleseparierung notwendig. Die Alkalisierung von Flüssigmist mit zweiwertigen basisch wirksamen Kationen ist preiswerter als die Nutzung von einwertigen basisch wirksamen Kationen. Allerdings erfolgt die pH-Anhebung dann langsamer. Um den Chemikalieneinsatz gering zu halten, ist vor der Alkalisierung eine intensive Belüftung der Gülle sinnvoll. Dadurch erfolgt eine CO2-Strippung und der pH-Wert steigt um etwa 1 bis 1,5 pH Einheiten. Die Schaumbildung ist bei der Belüftung im Gegensatz zur Gülleansäuerung bis etwa pH 10 gering. Der anfallende P-reiche Schlamm kann in die Separationsvorlage zurückgepumpt und dort mit den Feststoffen separiert werden. Eine P-Elimination von bis zu 95 % mittels zweiwertiger Kationen ist damit in separierter Gülle möglich. Die umfangreichen Untersuchungen zur CH4- und NH3-Bildung bei der Lagerung von alkalisierter Gülle laufen noch.
Zentrales Aggregat zur Gülleaufbereitung ist die Fest/Flüssig-Separation mittels Schneckenpresse. Diese soll als erste Aufbereitungsstufe eingesetzt werden (siehe Abbildung 1). Die erzeugte feste Phase aus Schweinegülle lässt sich ohne weitere Hilfsmittel/Zuschlagsstoffe einfach kompostieren und somit hygienisieren. Weiter ist festzustellen, dass das C:N-Verhältnis während der Kompostierung von 27 auf 15 absinkt.