Um ein deutschlandweites Frühwarnsystem für das natürliche Auftreten von Schwarzrost (SR) sowie von neuen Rassen des Gelbrostes (GR) zu etablieren, wurden an zehn Standorten Fangsortimente angebaut, die aus jeweils 13 Winterweizen- und sieben Wintertriticalesorten bestanden. Im Jahr 2019 wurden die Differentialsorten sowie die GR-resistenten Weizen- und Triticalesorten mit Noten von eins bis drei bewertet, so dass die Sorten gut gegen GR geschützt waren und keine neuen GR-Rassen aufgetreten sind. Mit Hilfe der SSR-basierten Genotypisierung der aus den Fangsortimenten gewonnenen GR-Isolate konnten die genetischen Gruppen PstS8 (Warrior), PstS10 (Warrior-) und PstS13 (Triticale 2015) detektiert werden.
In den Projektjahren 2019 und 2020 wurden zwei Diversitätssortimente von Wintertriticale und -weizen (1000 bzw. 280 Genotypen) an je vier Orten in Zusammenarbeit mit den Verbundpartnern angebaut und erfolgreich mit GR (nur Weizen), SR sowie Ährenfusariosen (FUS) inokuliert. Das Rostinokulum bestand aus einem Gemisch jeweils aktueller Rassen. Die Bonitur der Krankheiten, des Ährenschiebens sowie der Wuchshöhe ergab in allen Fällen eine signifikante genetische Variation mit hohen Heritabilitäten. Es wurden sowohl bei Triticale als auch bei Weizen Sorten mit multipler Krankheitsresistenz gefunden (Abbildung 1).