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FaGAbS Nachhaltiger Pflanzenschutz

FaGAbS

Adaptive Fahrgassenabschaltung bei Feldspritzgeräten

Projektkoordinator

Dr. Dieter von Hörsten
Julius Kühn-Institut, Institut für Anwendungstechnik im Pflanzenschutz, Braunschweig
dieter.von-hoersten(ät)julius-kuehn(punkt)de

Verbundpartner

Horsch Leeb Application Systems GmbH

Projektbeschreibung in FISA

Zum Forschungsinformationssystem Agrar und Ernährung (FISA)

Ziel

Das gesellschaftliche Interesse und die politischen Bestrebungen sind derzeit darauf gerichtet, die Anwendung von chemischen Pflanzenschutzmitteln (PSM) auf das notwendige Maß zu reduzieren und zielgerichteter einzusetzen. Eine technisch vergleichsweise einfache Möglichkeit zur Einsparung von PSM besteht darin, den kulturfreien Fahrgassenbereich von der Applikation auszunehmen. Dies hat zudem den Vorteil, dass dort das Oberflächenabflussrisiko am größten ist.

Bei einer randscharfen Aussparung der Fahrgassen können unter praxisüblichen Arbeits- und Fahrspurbreiten 3 bis 5 % an Pflanzenschutzmitteln eingespart werden. Allerdings reicht es dafür nicht aus, einfach zwei oder mehr Düsen abzuschalten, weil damit die hohen Anforderungen an die Qualität der Querverteilung von Spritzgeräten nicht erfüllt werden und es im Randbereich der Fahrgassen zu Unterdosierungen im Bestand kommen kann.

Ziel des Projektes ist es, eine technische Lösung zu entwickeln, die es ermöglicht den Fahrgassenbereich bei der Applikation von Pflanzenschutzmitteln auszusparen und trotzdem die gesetzlich geforderten Anforderungen bezüglich der Qualität der Querverteilung sowie die pflanzenbaulichen Erfordernisse einzuhalten.

Ergebnisse

Laboruntersuchungen mit verschiedenen Düsenkombinationen und -anordnungen zeigen, dass Einsparungen von PSM durch die Aussparung der Fahrgassen möglich sind und gleichzeitig die Querverteilung den hohen Anforderungen gerecht wird (siehe Abbildung 1). Die Praxistauglichkeit des Systems (siehe Abbildung 2) wird derzeit noch in Feldversuchen unter verschiedenen Rahmenbedingungen untersucht.

Abbildung 1: Veränderte Düsenkonstellation und -anordnung, 2 m Spurweite, 500 mm Reifenbreite, Spritzdruck 5 bar, Variationskoeffizient: 5,82%.

Verwertung

Da die technische Umsetzung am Spritzgerät relativ kostengünstig zu realisieren ist und wegen der PSM-Einsparung auch nur kurze Amortisationszeiträume anfallen, ist das Marktpotenzial solcher Systeme – insbesondere bei Großgeräten mit hoher Auslastung – groß. Nach erfolgreichem Nachweis der Praxistauglichkeit soll die Fahrgassenabschaltung zur Standardausrüstung für neue Feldspritzgeräte werden. Zudem ist geplant auch Nachrüstsätze für im Gebrauch befindliche Geräte anzubieten.

Abbildung 2: Applikation von Pflanzenschutzmitteln mit ausgesparter Fahrgasse.