Zuallererst wurden Mikroorganismen (MO) von Maiswurzeln isoliert und auf ihre Pflanzenverträglichkeit und antagonistische Wirksamkeit gegenüber Fusarium, Rhizoctonia und Pythium untersucht. Für die Beizung mit MOs wurden geeignete Formulierungen entwickelt und optimiert (Staubfreiheit, Abriebfestigkeit, Fließfähigkeit, Überlebensraten der MOs). Die Saatgutdesinfektion mittels Elektronen wurde auf die spezifischen Anforderungen von Mais angepasst (Samenschalendicke, Lage des Embryos, Kornform, Behandlungsintensität).
Versuche mit unterschiedlich stark kontaminierten Saatgutpartien zeigten, dass durch die Elektronenbehandlung der samenbürtige Befall (Fusarium) deutlich reduziert und die Keimfähigkeit nicht negativ beeinflusst wurde. Die selektierten MOs wurden einzeln und in Kombination mit der Elektronenbehandlung in Gewächshausversuchen gegen samen- (Fusarium) und bodenbürtige Pathogene (Fusarium, Rhizoctonia, Pythium) sowie auf wachstumsfördernde Effekte getestet.
Die in den Versuchen selektierten MOs, die eine antagonistische Wirkung gegenüber samen- und bodenbürtigen Erregern oder pflanzenwachstumsfördernde Eigenschaften aufwiesen (u. a. Anzahl aufgelaufener Pflanzen, Wuchshöhe, Trockenmasse, Reduktion Befallsstärke), wurden 2018 und 2019 an verschieden Standorten Norddeutschlands solo und in Kombination mit der Elektronenbehandlung in Feldversuchen getestet. Das Jahr 2018 war durch eine ausgeprägte Dürre gekennzeichnet, was starke Einbußen im Pflanzenwuchs und bei den Erträgen zur Folge hatte.
In 2019 konnte an den meisten Standorten ein unbefriedigender Feldaufgang mit vielen Fehlstellen im Bestand über nahezu alle ausgedrillten Varianten beobachtet werden (Ausnahme chemische Standardbeize). Alles deutet auf eine unzureichende Wirkung der eingesetzten MOs gegenüber bodenbürtigen Pathogenen aufgrund der sehr niedrigen Bodentemperaturen (Kälteeinbruch) während der Keimungs- und Auflaufphase hin.
Es wurden wertvolle Erkenntnisse zur Anwendung von MOs und der Elektronenbehandlung gegenüber pilzlichen Schaderregern gewonnen. Im Freiland zeigten die bisher geprüften MOs nicht den gewünschten Erfolg, jedoch lässt sich anhand der Ergebnisse ableiten, dass mit geeigneten MOs die Widerstandskraft der Pflanzen gestärkt werden kann.