Maßnahmen der Walderschließung sind Voraussetzung für spätere Pflegemaßnahmen, Durchforstungen und den Abfluss des Holzes. Die einzelnen Bestandteile der Erschließung müssen im Sinne einer schadensminimierenden, ökologisch und ökonomisch erfolgreichen Waldwirtschaft optimal aufeinander abgestimmt werden. Der Feinaufschluss von Waldbeständen hat dabei eine herausragende Bedeutung und erfordert vor dem Hintergrund ökologischer Wirkungen auf Boden und Bestand, ökonomischer Effekte für den Forstbetrieb sowie technischer und ökonomischer Auswirkungen auf die Leistungserbringung der eingesetzten Forstunternehmen zwingend eine vorausschauende Planung.
Bislang wird die Erschließung, insbesondere die Lage und der Verlauf von Rückegassen, durch das Forstpersonal im Wesentlichen auf Basis ihrer Orts- und Fachkenntnisse geplant. Unterschiedliche Geländebedingungen im Wald, die den Einsatz forstlicher Technik abhängig von der Hangneigung streng limitieren, zeigen beispielhaft Herausforderungen, vor denen das Forstpersonal im Entscheidungsprozess steht.
Die Gassenplanung ist daher nicht nur sehr zeitaufwändig, sondern auf Grund zahlreicher weiterer Einflussgrößen auch so komplex, dass ein optimales Ergebnis zu selten erzielt werden kann. Dieser Umstand steht im Widerspruch zum forstlichen Grundsatz, dass Erschließungswegenetze langfristig Bestand haben müssen. Da in diesem Prozess bislang nur bedingt technische Hilfsmittel zur Verfügung stehen, hatte das Projekt Gassenaufschluss 2.0 das Ziel, mit der Entwicklung geeigneter Modelle, Verfahren und Algorithmen zu einer deutlichen Verbesserung im Prozess beizutragen.