Es wurde ein geeignetes Silikonbandmaterial für die Versuche gewählt, da es sowohl eine geringe Eigenfluoreszenz und damit keine störenden Hintergrundsignale, als auch eine gute Resistenz (keine Verfärbung oder Materialveränderung) gegen Veränderungen durch den Einsatz der Plasmatechnologie aufweist. Als Alternativbandmaterial und zur Überprüfung der Übertragbarkeit der Ergebnisse wurde ein PVC-Band verwendet.
Die Lebensmittelprodukte (Apfel und Hackfleisch) wurden im Fluoreszenzspektrometer vermessen, um geeignete spektrale Anregungs- und Emissionsbereiche zu ermitteln. Hierbei wurden beim Apfel u.a. neben der aromatischen Aminosäure Tryptophan (λex=290 nm, λem=370 nm) auch Vitamin B2 (λex=440 nm, λem=520 nm) und Chlorophyll (λex=420 nm, λem=680 nm) als fluoreszierende Inhaltstoffe identifiziert. Beim Hackfleisch zeigten sich ebenfalls Tryptophan (λex=290 nm, λem=350 nm) sowie Flavine (λex=440 nm, λem=480 nm) und NADH (λex=340 nm, λem=460 nm) als deutlich detektierbar, wobei Flavine und NADH auch von Bakterien gebildet werden können und somit als Indikatoren für eine mikrobielle Kontamination dienen können. Verschiedene Verschmutzungsszenarien auf den unterschiedlichen Förderbändern wurden mit Farbsensorik in unterschiedlichen Farbräumen angelernt. Hiermit sollen bekannte und unbekannte Kontaminationen kategorisiert werden, um sie später schnell und zielgenau unterscheiden zu können.
Eine Förderbandreinigung mit plasma-prozessiertem Leitungswasser (PPW) zählt zu den indirekten plasma-basierten Dekontaminationen. Die Herstellung des PPW erfolgt in zwei räumlich getrennten Schritten. Der erste Schritt dient der Erzeugung von plasma-prozessierter Umgebungsluft (PPA), wobei Druckluft über eine Plasmafackel geführt wird. Durch diesen Schritt entstehen bei mikrowellen-angeregtem Plasma vor allem Stickoxide, die in einem zweiten Schritt, der PPW-Erzeugung, in Leitungswasser zu Salpetersäure und salpetriger Säure reagieren. Die Lösung wird mittels Düsen auf dem Förderband versprüht und führt somit zu der gewünschten Ablösung der Kontaminaten bei gleichzeitiger Inaktivierung von Mikroorganismen.