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INTEGRA Nachhaltiger Pflanzenschutz

INTEGRA

Entwicklung einer innovativen Technologie zur Beizung von Getreidesaatgut ohne Wirkstoffabrieb zur Risikominderung für Naturhaushalt und Anwender

Projektkoordinator

Dr. Dieter von Hörsten
Julius Kühn-Institut,  Institut für Anwendungstechnik im Pflanzenschutz, Braunschweig
dieter.von-hoersten(ät)julius-kuehn(punkt)de

Verbundpartner

SATEC Handelsgesellschaft mbH

Projektbeschreibung in FISA

Zum Forschungsinformationssystem Agrar und Ernährung (FISA)

Ziel

In den vergangenen Jahren wurde über verschiedene Maßnahmen versucht den Abrieb von wirkstoffhaltigem Beizstaub an Saatgut zu reduzieren. Allerdings lässt sich auch heute noch Wirkstoff in kleinsten Staubmengen nachweisen, der einen negativen Einfluss auf Nicht-Zielorganismen wie zum Beispiel Bienen oder Gewässerorganismen haben kann. Gründe hierfür sind, dass das Saatgut bei Förderung, Transport, und Aussaat mechanisch und physikalisch beansprucht wird, was zum Abrieb von Staubpartikeln aus der Beizschicht führt. Auch bei hochwertig gebeiztem Saatgut aus professionellen Anlagen besteht die Gefahr von Staubabrieb in der weiteren Verfahrenskette. Daher ist es erforderlich, die Beizung von Saatgut weiter zu verbessern, um die Freisetzung von wirkstoffhaltigem Beizstaub zu verhindern. Die Hauptziele des Projektes sind der Schutz des Anwenders und des Naturhaushaltes vor wirkstoffhaltigem Beizstaubabrieb am Saatgut. Im Rahmen des Projektes soll dieses Ziel daher über eine bessere Beizmittelanhaftung am Korn und durch den Einsatz optimierter Beiztechnik erreicht werden.

Ergebnisse

In zahlreichen Versuchen wurden Parameter betrachtet, die Einfluss auf die Beizstaubentstehung haben können. Zur Bewertung der Beizstaubentwicklung wurde die Heubachmethode genutzt und ausgewählte Beizstaubproben mittels HPLC MS/MS auf ihren Wirkstoffgehalt untersucht.

Auf Grundlage der Versuche wurde festgestellt, dass die Qualität von Getreidesaatgut maßgeblich von der Getreideart, dem eingesetzten Beizmittel, der Zugabe von Klebern zur Haftverbesserung und dem Staubgehalt der Saatware vor der Beizung abhängt. Der Staubgehalt der Saatware hat sich dabei als Parameter erwiesen, der messtechnisch am besten erfasst und durch technische Maßnahmen modifiziert werden kann. Daher wurde im Projekt der Fokus auf die gezielte Entstaubung des Saatgutes mit dazugehöriger messtechnischer Erfassung gelenkt. Parallel wurde an Möglichkeiten gearbeitet, den Wirkstoffgehalt im Staub zu reduzieren. Dies konnte durch Additive als Ergänzung zum Beizmittel realisiert werden.

In der Kombination einer gezielten Entstaubung mit Zugabe von Additiven in den Beizprozess konnten Heubachwerte von 0,00001 g Staub pro 100 g Saatgut erreicht werden, deren Wirkstoffgehalt im Staub unter 5 % lag.

Verwertung

Die im Projekt entwickelten Konzepte wurden vom Projektpartner in einer Prototypbeizanlage umgesetzt. Die Anlage verfügt über eine optimierte Entstaubung mit integrierter Messtechnik zur kontinuierlichen Staub­messung. Damit bietet die Anlage die Möglichkeit, den Staubgehalt permanent zu überwachen. Damit wird der Saatgutbranche die Möglichkeit eröffnet weitere Qualitätsverbesserungen hinsichtlich Abriebfestigkeit zu realisieren. Die Erkenntnisse des Vorhabens wurden auf Tagungen und anderen Veranstaltungen vor Fachpublikum vorgestellt.

Im Anschluss an das Projekt ist geplant, die Prototypanlage im industriellen Maßstab zu testen. Nach erfolgreicher Markteinführung ist zu prüfen, ob sich die Technologie auf andere Saatgutarten übertragen lässt.

Dokument zum runterladen: Poster INTEGRA

Dokumentenbeschreibung:
Entwicklung einer innovativen Technologie zur Beizung von Getreidesaatgut ohne Wirkstoffabrieb – Projekt INTEGRA