Der Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln muss in den kommenden Jahren reduziert werden. Die chemische Unkrautbekämpfung ist in den meisten Kulturpflanzen jedoch kostengünstigster und effektiver als alternative Methoden. Aber die chemische Unkrautbekämpfung verliert durch die Ausbreitung herbizidresistenter Populationen an Wirkungssicherheit. Es wurden in den vergangen drei Jahrzehnten kaum neue Wirkstoffe und Wirkmechanismen entwickelt. Mechanische Unkrautbekämpfungsverfahren sind wichtige Alternativen zu Herbiziden. Sie können jedoch nur bei trockenen Bedingungen erfolgreich eingesetzt werden. Somit ist das Zeitfenster zur Unkrautbekämpfung kleiner.
Hacksysteme in Kulturpflanzen mit engen Reihenabständen, wie beispielsweise in Getreide, müssen noch entwickelt werden. Im ökologischen Landbau wird bei Reihenweiten ab 20 cm gehackt. Ab ca. 17 cm nimmt der Getreideertrag aber schon signifikant ab. Außerdem besteht bei engen Reihenabständen eine höhere Gefahr, die Kulturpflanze durch das Hacken zu schädigen. Die Fahrgeschwindigkeit ist gering und die Arbeitsbreite niedrig. Diese Einschränkungen verhinderten bisher den Einsatz der mechanischen Unkrautkontrolle im konventionellen Landbau.
Ziel dieser Studie war es, durch die Kombination einer Hacke mit einem kamera-basierten hydraulischen Lenksystem an der Hacke die Unkrautbekämpfung und Flächenleistung in Getreide mit Reihenabständen von 12,5-15 cm zu erhöhen, indem die Schare automatisch zwischen den Getreidereihen geführt werden. Die automatische Reihenführung ermöglicht höhere Fahrgeschwindigkeiten und höhere Bedeckung der Unkräuter mit Boden. Gleichzeitig soll durch eine exakte Werkzeugführung die Schädigung der Kulturpflanzen verhindert werden.