Im Rahmen des Verbundprojekts wurde in drei Teilprojekten gearbeitet. Zum einen wurde die Aussagekraft von Monitoringfallen, d. h. farbigen Klebtafeln, untersucht. Zum anderen wurden Simulationsmodelle zur Populationsdynamik von Schädlingen entwickelt, um Pflanzenschutzentscheidungen auch längerfristig absichern zu können. Die bisherigen Ergebnisse zeigen, dass die Populationsentwicklung der Gewächshaus Weiße Fliege und der Schlupfwespe Encarsia formosa an Tomate und Gurke sehr gut mit den Fangzahlen auf der Farbtafel korreliert.
Bei der Blattlausbekämpfung konnte diese Beziehung bisher nur für Schlupfwespen und bei der Thripsbekämpfung nur für den Schädling abgesichert werden. Im zweiten Schwerpunkt wurde die Monitoringfalle durch eine automatisierte Erfassungseinheit (EE) ersetzt. Die EE besteht aus einer mechanischen Komponente, welche die Gelbtafel einmal am Tag optimal für die fotografische Aufnahme mit einer hochauflösenden Kamera positioniert. Die erzeugten Bilder werden mittels verschiedener Algorithmen ausgewertet, d. h. Identifizierung und Extraktion der ROIs sowie Analyse von wesentlichen Bestimmungsmerkmale (Farbe, Textur und Form).
Für die Datenübertragung wurde ein Mesh-Network Konzept entwickelt und für große Anbauflächen um eine Client-Server-Funktionalität erweitert. Zusammengefasst werden alle Module in einer umfassenden Onlineentscheidungshilfe unter www.isip.de. Dort werden nach Anlage eines virtuellen Gewächshauses auf Basis von Monitoringdaten Empfehlungen zu Art, Ort und Umfang eines Nützlingseinsatzes gegeben. Die Monitoringdaten können entweder manuell eingegeben oder automatisch von einer Erfassungseinheit importiert werden. Lokale Klimadaten werden in die Modelle eingespeist, die einen gewächshausspezifischen Ausblick auf die Entwicklung von Schaderreger- und Nützlingspopulation geben.